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KalenderBlatt 29. April 2020

Die biblische Losung für heute, Mittwoch, 29. April 2020:

Alles, was dir vor die Hände kommt,
es zu tun mit deiner Kraft, das tu.
Prediger 9,10

Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt.
Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn.
Römer 12,11

Seit Wochen schon Abstandsregeln, die höchst nachvollziehbar sind: wir helfen einander, mit einer tückischen Erkrankung fertig zu werden.

Und dennoch: die Hände dürfen nicht mehr das tun, was sie so gut können. Ein Handreichen zum Gruß, ein Händedruck zur Bekräftigung, ein zärtliches Streicheln, eine sprachlos geballte Faust, ein zögerndes Zufassen … mit unseren Händen sind wir nicht nur mit vielfältigst einsetzbaren „Werkzeugen“ ausgestattet.

Die Hand schenkt uns zugleich eine Möglichkeit, „Botschaften“ auszusenden. Nicht erst durch die Gebärden der Gehörlosen-Gemeinde lernen wir eine überraschende „Sprache“, um miteinander leben zu können. Mit unseren Händen können wir etwas ausdrücken, aus dem Herzen herauslassen, wozu uns so manches Mal einfach die Worte fehlen.

Abstand … der gute alte Michelangelo malte das Wandfresco von der „Erschaffung des Adam“. Fast ist es unwichtig, dass er dabei vom strengen Bilderverbot abweicht: („natürlich“) ist sein Gott ein bärtiger, weißhaariger alter Mann. Die Spannung in diesem Bild spielt zwischen den Fingern der Hauptpersonen. Abstand. Keine Berührung. Nicht das handwerkliche Tun Gottes ist das Entscheidende. Der Abstand lässt Raum entstehen, der gefüllt werden will. Mit Leben. Spannend!

Die Abstandsregeln fordern uns heraus. Sie sind nicht ärgerlich; sie können vielmehr ein Anreiz sein zu ungewohnt aufregenden Kontaktaufnahmen.

Mach’s doch mal wie Gott!  Ganz zugewandt, mein Gegenüber im Blick packe ich nicht einfach zu; ich lasse dem Mitmenschen seine Bewegungs-Entscheidung. Spannung, die spürbar ist. Der Geist Gottes in unserem Herzen schenkt verbindliche Freiheit.

Gottes begleitenden Segen wünscht Ihr Pfr. Dietrich Tiggemann … bis morgen …

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