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KalenderBlatt 25. April 2020

Ein biblisches Wort für heute, Samstag, 25. April 2020:

Eines bitte ich vom HERRN, das hätte ich gerne:
dass ich im Hause des HERRN bleiben könne mein Leben lang,
zu schauen die schönen Gottesdienste des HERRN.
Psalm 27,4

Das hat es seit Jahrhunderten nicht gegeben: in Kirchen, Synagogen, Moscheen dürfen seit Wochen keine Gottesdienste gefeiert werden. Kein Krieg, keine Pest, keine Hungersnot, keine Ideologie vermochte das bislang auszulösen … ein winziges Virus bringt es fertig.

Andererseits: was sind eigentlich „schöne Gottesdienste“? Wozu benötigen wir so etwas? Seit vielen Jahren stimmen die Menschen in unserer Gesellschaft doch mit Füßen und mit entzogenen Kirchensteuern ab: leer sollen sie sein, die Kirchen. Was braucht es „schöne Gottesdienste“, wenn das Leben selbst doch alles bietet, was das Herz begehrt?!

Inzwischen haben auch in die Jahre gekommene Geistliche gelernt, digitale Gottesdienste zu gestalten. Auch die Fernsehgottesdienste erfreuen sich erfreulich hoher Einschaltquoten. Was ist da geschehen?

Ein „schöner Gottesdienst“ ist niemals ein wunderbar inszeniertes heiliges Theater; unser Konsumbedürfnis können inzwischen andere Bühnen schillernder bedienen. Ein „schöner Gottesdienst“ bringt etwas vollkommen Anderes zum schwingen: den Puls des Lebens.

Der Psalmen-Beter legt die Betonung nicht auf unser liturgisches Vermögen; er beschreibt den Gottesdienst als ein Geschenk Gottes an uns Menschen. Im Gottesdienst wendet sich Gott dem Menschen zu! Das ist unfassbar, „schön“!

Das Gottesbild der Christen braucht keinen Machtgott; ungezügeltes Machtstreben gibt es genug. Durch Christus haben wir einen völlig anderen Gott kennen gelernt: unser Gott dient, er setzt sich für das lebendige Miteinander ein.

Die „schönen Gottesdienste des Herrn“ sind helfende Hände, besonnene Worte, weitsichtige Planungen, Einkaufsdienste, Balkonständchen, Widerstand gegen verdummende Verschwörungsgedanken. Ja, genau … und dann auch unsere Lieder, Gebete, Verkündigung und  gemeinschaftstiftende Abendmahlsfeiern.

Und wenn wir uns dann bald wieder in unserer Kirche zum Gottesdienst versammeln … lassen wir uns stärken durch das Lebenswort unseres Gottes. Wie „schön“ ist es dann, wenn wir wieder viele sind, die singen, feiern und das Leben bedenken. Überall, wo Grenzen abgebaut und Schwache eingebunden werden, „schauen wir die schönen Gottesdienste des Herrn“. Deshalb singe ich froh fromme Lieder.

Gottes begleitenden Segen wünscht Ihr Pfr. Dietrich Tiggemann … bis morgen …

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