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KalenderBlatt 3. Mai 2020 – Jubilate

Der biblische Wochenspruch ab heute, Sonntag, 03. Mai 2020:

Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur;
das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
Korinther 5,17

Dem heutigen Sonntag gibt die kirchliche Tradition den Namen Jubilate – Freut euch! Mitten in der kraftvoll aufbrechenden Frühlingszeit stimmen wir mit ein in den Jubel über ein – nach (normalerweise) harter Winterzeit – frisch startendes Leben. Blüten entfalten sich in berauschendem Eifer, Bienen schwärmen aus, das Gezwitscher der Vögel steckt geradezu an, ebenfalls ein Liedchen auf den Lippen zu suchen.

Jubilate ist der Sonntag, an dem wir im Kirchenjahr in besonderer Weise unsere Gedanken mit der Schöpfung Gottes … mehr noch der Neu-Schöpfung Gottes beschäftigen.

Es wäre ja in unserer Zeit bereits schon eine Menge, wenn die Menschheit sich überhaupt mit der Schöpfung – besser: mit der überaus dramatischen Bedrohung der von Gott geschaffenen Welt beschäftigen würde.  Schnell würde einem da der Jubel im Halse stecken bleiben. Jubilate dürfte heute eher ein Jubel-Tag über die sein, die der Gesundung unserer schwerstkranken Schöpfung dienen.

Und doch: die Botschaft dieses Tages geht noch einen Schritt weiter. Das schaffende Tun unseres Gottes – da ist sich die Bibel sehr sicher – hat kein Ende mit den (sogenannten) sieben Schöpfungs-Tagen. Gott arbeitet nicht bloß, ruht sich dann (auf seinen Loorbeeren) aus und überlässt uns den (bitteren) Rest.

Den Ostertag begreifen wir im christlichen, staunenden Glauben auch als den Tag der Neu-Schöpfung! Nach dem, nach jedem scheinbaren „Ende“ ist das lebenschaffende Wirken unseres Gottes nicht beendet! Auf die Erfahrung der letzten Kraftlosigkeit, des Sterbens, folgt bei Gott nicht das Nichts. Vielmehr bleibt unser Schöpfer unbeeindruckt „bei seiner Linie“: Das Leben soll und wird pulsieren, einen Weg finden, aufstehen, auferstehen. Die Auferstehung Christi ist deshalb in der Theologie auch oft als der Achte Schöpfungstag benannt worden.

Der Sonntag Jubilate ist heuer auf gar keinen Fall ein weltverloren vor sich hin jubilierender Christentag, nach dem Motto „Hach, wie ist die Welt doch schön“!

Ich möchte die Verheißung Gottes, dass er die Geistkraft auch meines Lebens ist und bleiben wird, mit Anderen teilen. Wo wir behutsam (!) einen Weg durch die Pandemie suchen, spüren wir der unbändigen Lebens-Lust unseres Schöpfers nach. Es gibt sie, die riesige Chance, diese harte Zeit wie eine schwere „Geburt“ zu akzeptieren: Das „neuschöpfende“ Wirken Gottes betrifft nicht (erst) unser Leben nach dem Tode! Bereits jetzt haben wir es in der Hand, unsere Welt sozial und ökologisch auf gesundende Wege und kraftvolle Füße zu stellen. „Wir schaffen das“ … in der Geistkraft, die in unseren Herzen lebendig ist, die wir Gott rufen. Das könnte ein höchst lebendiger Sonntag werden!

Gottes begleitenden Segen wünscht Ihr Pfr. Dietrich Tiggemann … bis morgen …

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