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KalenderBlatt 6. April 2020

Ein biblisches Wort für heute, KarMontag, 6. April 2020:

Da aber Pilatus sah, dass er nichts ausrichtete,
sondern das Getümmel immer größer wurde,
nahm er Wasser und wusch sich die Hände vor dem Volk
und sprach: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen; seht ihr zu!
Matthäus 27,24

Das haben wir in den vergangenen Wochen überraschend klar gelernt: Händewaschen kann lebenswichtig sein!

Bereits seit Jahrtausenden ist die Reinigung des Körpers, zumindest der Hände, weltweit grundlegender Bestandteil fast aller religiösen Bräuche. Menschen geben einander ein Urwissen weiter: mein Gegenüber soll durch mich nicht besudelt werden! Weder mein schlechtes Benehmen noch eine Verschmutzung oder gar eine mir anhaftende Erkrankung darf meinen Mitmenschen in seiner Lebensfähigkeit einschränken!

Gottes Lebens-Schutz-Gebot.

Pilatus benutzt diese berühmte Geste allerdings anders. Ihn treibt eine tiefe Angst. Durch seinen demonstrativen Wasch-Akt will er sich selbst reinigen: er will die eigene angebliche Unschuld ausdrücken; am Todes-Urteil an Jesus will er auf keinen Fall die Schuld tragen. … wenn das immer so einfach wäre!

Unsere Alltagswelt hat das tiefe Wissen von Reinheit (fast) vergessen. Wir sind meist darauf bedacht, zu greifen, was uns „zusteht“. Wer nicht schnell genug ist, hat verloren. Gedanken des Anstands oder der Moral – der Reinheit! – sind hinderlich beim Habenwollen. Übergriffig überschreiten wir ununterbrochen Grenzen, egal, wie es den Menschen (und den anderen Mitgeschöpfen!) dabei ergeht.

Religiös lebende Menschen machen wahrlich nicht immer alles richtig. Vielleicht aber wird unser rituelles Reinheits-Wissen neu entdeckt, wertgeschätzt werden?! Glaube ist ein Sich Einlassen auf tiefe, weise Lebensweisheiten. Das Händewaschen ist ein Zeichen, dass wir achtsam und weitsichtig miteinander leben möchten. Gut so. Weiter so!

(Das Tonbild ist gefertigt von Imogen Stuart, Irland)

Gottes begleitenden Segen wünscht Ihr Pfr. Dietrich Tiggemann … bis morgen …

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