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KalenderBlatt 5. April 2020 – Palmarum

Die biblische Losung für heute, Palm-Sonntag, 5. April 2020:

Als die große Menge, die aufs Fest gekommen war, hörte,
dass Jesus nach Jerusalem kommen werde, nahmen sie
Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und schrien:
Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel!
Johannes 12,12-13

Einzüge gehören zu großen Ereignissen einfach dazu! Fußballer ziehen unter dem Jubel der Fans ins Stadion ein / das Orchester tritt unter Applaus auf / das Brautpaar schreitet durchs Spalier der glücklichen Festgäste / Konfirmand*innen in edlen Kleidern und schicken Anzügen ziehen aufgeregt ihrem großen Fest entgegen. – Alle diese Einzüge fallen zurzeit aus!

Jesu Einzug in Jerusalem findet immer wieder statt, wenn wir uns daran am Palmsonntag erinnern.

Seltsam: bekommt der bescheidene Wanderprediger, der die Außenseiter hereinholt und den Armen zu ihrem Recht verhilft, plötzlich Königsallüren? lässt sich feiern … wie ein Fußballer im Stadion?

Aber schauen wir etwas genauer hin: Die Menschen an der Straße feiern Jesus nicht, weil sie in ihm ihr neues Idol sehen, dessen Follower sie werden wollen. Sie haben keine Transparente geschrieben, entzünden keine bengalischen Feuer. Sie jubeln ihm zu, weil sie spüren, dass dies ein besonderer, königlicher Mensch ist. Dieser Mann kommt, um ihnen beizustehen in ihrer persönlichen Not. Und: sie rufen: „Hosianna!“, übersetzt: „Hilf doch!“ – Fan-Gesänge klingen anders!

Die Menge erkennt in Jesus den „Sohn Davids“, den Gesandten Gottes. Sie brechen Zweige von den Bäumen, die von ihrer unbändigen Hoffnung auf ein neues Leben erzählen. Es ist ihnen egal, dass ihre Obergewänder schmutzig werden, kaputt gehen unter den Eselshufen.

Jesus lässt sich auf dieses Königs-Spiel ein, um zu zeigen: Könige, Herrscher, Politiker mögen wichtig sein, um Recht und Ordnung zu garantieren (wir merken gerade, wie wertvoll besonnen und klar handelnde Menschen in der Politik sind!), aber ihre Macht ist begrenzt. Sie können nicht heilen, nicht retten, nicht Leben schenken.

Jesus ist kein Politiker, will es auch nicht sein. Er ist ein Heiler und ein Tröster! Mit den Menschen um Jesus legen auch wir etwas ab: unseren Egoismus, allzu große Selbstsicherheit, unsere Selbstgerechtigkeit. Wir legen das alles Jesus zu Füßen, damit er es verwandelt, uns ein gutes Leben neu lehrt. „Hosianna! Hilf uns doch!“ rufen wir im Glauben.

Gottes begleitenden Segen wünscht Ihr Pfr. Dietrich Tiggemann … bis morgen …

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