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Das KalenderBlatt 27. Juni 2020

Die biblische Losung für heute, Samstag, 27. Juni 2020:

Gott, gedenke an deine Gemeinde,
die du vorzeiten erworben und dir zum Erbteil erlöst hast.
Psalm 74,2

Ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus:
Obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen,
auf dass ihr durch seine Armut reich würdet.
2.Korinther 8,9

Habe ich da irgendetwas nicht mitbekommen? Jesus war reich? Verzichtete auf seinen Wohlstand? Guter Paulus, das musst du erklären …

Jesus war Sohn wahrlich nicht wohlhabender Eltern. Der junge Vater Josef begann gerade sein Tischlerhandwerk; Maria war heilfroh, einen treuen Wegbegleiter gefunden zu haben, der bereit war, sie (trotz Schwangerschaft) in seine Familienobhut zu nehmen. Sie kamen so gerade über die Runden. Später zog Jesus durch die Lande. Vielleicht übte er zwischendurch das väterliche Handwerk aus (?); zumeist war er aber bei Menschen zu finden, die durch ihn Nähe, Hilfe, Worte, Stärkung suchten. Geld war damit nicht zu verdienen. Jesus wurde vielmehr von Anderen ausgehalten: Herberge, Speise häusliche Gemeinschaft wurden ihm gern gewährt.

Reichtum – das spürten Menschen in der Gegenwart des Jesus mit überraschtem Staunen – bemisst sich bei Gott nicht nach der Sammlung bezahlbarer Kostbarkeiten. Erkrankte erlebten Heilung durch unfassbare Zuwendung, Ausgestoßene fanden Geborgenheit, Reiche lernten zu teilen – Jesus ließ die Menschen in seiner Gemeinschaft erleben, was der solidarisch-liebevolle Geist Gottes zu verändern vermag.

Arme wissen sehr gut, wie wichtig es ist, dass Menschen sich umeinander kümmern. Geld und Gut sind wohltuend, sicherlich. Wenn Reichtum aber das Herz ergreift, sind Wohlhabende ebenso wie Menschen in Armut an Ketten gefesselt. Die Sinne sind gebunden an die Mehrung des Geldes; der Glaube an das Wachstum verdrängt die Sorge umeinander. Banken werden die Tempel dieser Religion.

Geld, Gut und Werte sind wichtig zum Aufbau kräftigender Lebensverhältnisse. Sie sind Werkzeuge, Menschen zu einem würdevollen Leben zu helfen. Der Gedanke der Sozialen Marktwirtschaft hatte diese Überlegung vor vielen Jahren in politisches Handeln umsetzen wollen. Dass es heute in unserem reichen Land immer notwendiger ist, die Tafeln für die Armen unserer Gesellschaft auszubauen, ist ein Hinweis, dass die Wachstums-Wohlstands-Religion uns zunehmend im Griff hat: Die Armut unseres Wohlstands ist zunehmend fehlender Gemeinsinn. In der Nachfolge des Jesus haben Christ*innen entdeckt: wo ich mit Anderen teile, gewinnt das „Wir“.  „Nächstenliebe“ ist der Reichtum des Miteinanders. Deshalb sammeln wir kräftige Gaben, um Anderen im Geiste Jesu zu helfen.

Gottes begleitenden Segen wünscht Ihr Pfr. Dietrich Tiggemann … bis morgen …

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