Skip to content
0821 / 401311 0821 / 4444946 pfarramt.stthomas.a@elkb.de Rockensteinstr. 21, 86156 Augsburg

KalenderBlatt 28. März 2020

Die biblische Losung für heute, Samstag, 28. März 2020:

Jesus spricht:  Wer Gottes Willen tut, der ist
mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.
Markus 3,35

„Nach diesen Zeiten wird nichts mehr so sein wie vorher“ sagen Viele derzeit; ist das so? Oder gibt es nicht manche Vorstellungen, Werte, Lebenssicherheiten, die überhaupt erst jetzt ihre wahre Tiefe und Richtigkeit entwickeln? „Familie“ zum Beispiel!

Wie steht es zum Beispiel um unsere Beschreibung dessen, was für uns „Familie“ ist?

In Corona-Zeiten dürfen Großeltern nicht auf die Enkel aufpassen; Eltern sollen Abstand halten zu den in der Ferne lebenden Kinderfamilien; nicht einmal beim schwersten Krankenhausaufenthalt können wir die Unsrigen familiär begleiten … Familie zu sein steht wie fast Alles unter Stress: wir sind aufgefordert, im eigenen Herzen zu klären, was für unser Empfinden „Familien-Bande“ sind.

Jesus wurde seinerzeit – ganz ohne Corona – gefragt, welchen Wert er der Familie zusprechen würde. Und seine Antwort war (zunächst) verstörend: keine Blutsbande, sondern einzig Gottes hilfreicher, segnender, heilender Geist verbinden uns untereinander. Tief durchatmen …

In Jesu Nähe erfuhren die Menschen, dass in Gottes Gemeinschaft niemals eine Sortierung der Mitmenschen in „nahe“ und „fern“ denkbar sein kann. Unserem Gott liegt es am Herzen, die menschengemachten Unterscheidungen auf gar keinen Fall zu schmerzenden Trennungen werden zu lassen: dort „die da draußen“ – hier „die Zugehörigen“ … Bis hin zur Frage unserer getrennten Kirche gilt: die „Wahrheit“ des Glaubens entscheidet sich nicht durch Blutsbruderschaft mit Gott, sondern ob wir den heilenden Geist Gottes erlebbar machen mögen.

Die (nach einigem Sich-Schütteln) erwachte Nachbarschaftshilfe greift um sich; es ist wunderbar! Junge kaufen für Ältere ein; Balkonfreundschaften knüpfen sich durch Lieder und Musik; Pflegerinnen und Ärzte halten ihren Dienst in der Klinik, damit wir zuhause bleiben; Polizistinnen haben den undankbaren Job, Menschen auseinander zu halten, damit sie gesund bleiben. … Langsam aber sicher lernen wir etwas alt-überraschendes: unsere Gesellschaft erfährt ihre Gesundung nicht durch Klopapier, sondern durch beherzten Einsatz füreinander.

Genau das legte Jesus uns ans Herz: werdet Familie füreinander! Jedes Abendmahl, das wir Christ*innen um den Tisch unseres Herrn feiern, erzählt von unserem Familie-Sein in Gottes Geist: gestärkt durch Brot & Wein, Leib & Blut Christi spüren wir: Christus ist unser Bruder und wir seine Geschwister.

Gottes begleitenden Segen wünscht Ihr Pfr. Dietrich Tiggemann … bis morgen …

An den Anfang scrollen