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KalenderBlatt 21. Mai 2020

Die biblische Losung für heute, Donnerstag, 21. Mai 2020:

Lasst uns wahrhaftig sein in der Liebe
und wachsen in allen Stücken zu dem hin,
der das Haupt ist, Christus.
Epheser 4,15

Es hat sich in den letzten Monaten unfassbar viel verändert. Wir sehnen uns zwar schmerzhaft, fast körperlich danach, dass es wieder „wie früher“ sein soll. Das genau aber wird nicht sein. Das fast unheimliche Gespür für eine nicht sichtbare Bedrohung bleibt uns. Eine kaum vorstellbare Verschuldung des gesamten Staates bleibt uns. Die erstaunliche Fähigkeit zu solidarischem Handeln (trotz eigensinniger Stimmen) bleibt uns.

Und: die drängende Frage nach der Geschlechter-Gerechtigkeit bleibt uns. Wer hat die gesellschaftlichen, „sozialrelevanten“ Alltags-Gefüge lebendig erhalten? Es waren in übergroßer Zahl die Frauen, Mütter, Pflegerinnen, Verkäuferinnen, Erzieherinnen usf. Es ist zum Verzweifeln: seit Jahrzehnten hat sich unsere Gesellschaft – unter enormen Widerständen – auf den Weg gemacht, Frauen wenigstens ein kleines bischen weniger zu benachteiligen. Aber jetzt scheint es „Macher“ zu brauchen; da gehören Frauen wieder an alt-angestammte Plätze: Herd, Familie, Erziehung, Kirche. Alles Erkämpfte in einigen Wochen schon wieder verloren?

Bibelworte wie das des Paulus von Christus als dem „Haupt“ unseres Daseins, fördern leider bei mir zu vielen Zeitgenossen dieses alte patriarchalische Weltbild … auch wenn es in gar keiner Weise so gemeint ist. Deshalb müssen wir, wenn wir die Bibel nicht einfach auf den Altpapierhaufen werfen wollen, erklären!

Mit der Sehnsucht nach einem wieder ineinandergreifenden Miteinander werfe ich einen neuen, genaueren Blick auf die biblischen Bilder. Das „Haupt“ ist ja kein Machtorgan, sondern der Ort, von dem aus alle Teile unseres leiblichen Menschen ihre Fähigkeit erhalten, zusammenwirken zu können. Fällt das Gehirn aus, bricht unser Leib zusammen!

Genau so nimmt unser Glaube Christus wahr: Dieser Jesus ist deshalb so wichtig für uns, weil wir an ihm erkennen, wie Gott unser Leben zusammenhält. Für Jesus war es  klar: Kein Mensch darf Anderen ihre Rechte zuweisen oder gar beschneiden, um dann selbst die Herrschaft auszuüben. In „Gottes Reich“ soll es anders sein. Statt Wirtschafts-Wachstum auf Kosten derer, die sich nicht wehren können, setzt Gott auf Wachstum der Besonnenheit, der Liebe, der Aufmerksamkeit. Nichts anderes versuchen wir, wenn wir Gemeinde Jesu bauen.

Wir Christ*innen haben in dieser umbrechenden Zeit eine wertvolle Botschaft: Es braucht Gott, das „Haupt“ des Lebens, um in seiner GeistKraft „den Laden zusammenhalten“ zu können.

Gottes begleitenden Segen wünscht Ihr Pfr. Dietrich Tiggemann … bis morgen …

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