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KalenderBlatt 21. Juni 2020

Ein biblisches Wort für heute, 3. Sonntag nach Trinitatis, 21. Juni 2020:

Christus spricht:
Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid;
ich will euch erquicken.
Matthäus-Evangelium 11,28

Manch urtümlichen Worte begegnen uns in der ehrwürdigen, wenn auch neu übertragenen, Luther-Übersetzung unserer Bibel. Das Wort „erquicken“ gehört zu diesem Sprachschatz hinzu. In der kirchlichen Sprache Bewanderte glauben die Bedeutung des Wörtchens zu kennen … dennoch fällt ihnen eine einfache Erklärung nicht so leicht.

Also hilft uns vielleicht der Duden. Aus dem Mittelhochdeutschen gelangt das Wort erquicken in unseren Sprachgebrauch: es bedeutet so viel wie neu beleben, stärken, erfrischen. Ich kann meine müden Geister durch ein kühles Getränk frisch, lebendig machen. Interessant finde ich den Hinweis, dass auch das hübsche Wörtchen keck diesem Sprachzusammenhang entstammt: frisch und munter packt ein Mensch eine Aufgabe an und reißt dabei gleich Andere durch die eigene Begeisterung mit, kräftig helfend mitzutun.

Seit nun über 15 Jahren lädt unsere evangelische St.Thomas-Gemeinde – eine kleine stolze Werbung darf erlaubt sein 🙂 – jeden Mittwoch zu einem diakonischen Mittagstisch ein. Unter dem Motto „Nicht nur ein Ma(h)l!“ decken wir den Tisch für etwa 70 Menschen, lassen dabei Blumen sprechen, reichen unseren Gästen ein Drei-Gänge-Menü und bitten Jede,n um einen Mindestbeitrag von 1 Euro. Unsere Gäste sammeln sich aus Hilfsbedürftigen, Einsamen, Alleinerziehenden, Obdachlosen, treuen Gemeindemitgliedern, Neugierigen. Wir beginnen mit einer Schmunzel-Geschichte, falten dann gemeinsam die Hände zum Dank für Gottes Gaben.

Fleißige Helferlein beim Diakonischen Mittagstisch
Foto: Heiner Staib

An den Tischen wird eifrig geredet, Anteil genommen, kirchliches Leben anders erlebt. Erquickung geschieht am gesamten Menschen! Gesättigter Leib, vertriebener Hunger, gestillte Einsamkeit, fröhliches Gespräch, auffangende Gemeinschaft: viele unserer Gäste gehen nach dem Erlebnis erquickt ihrer Wege … und kommen immer wieder, bringen Andere mit. Und bei manch einem stellt sich erst während des Mahles heraus, wie sehr er/sie sich nach einer solchen, den ganzen Kerl kräftigenden Entspannung gesehnt hat.

Vielleicht haben die Menschen vor 200 Jahren den Mann aus Nazareth genau so erlebt: Da begegnete Jemand, der nicht nach Lebens-Show, tollem Auftritt fragte. Jesus war einzig wichtig, dass Menschen in die bergende, erfrischende Lebensgemeinschaft Gottes hineinfanden: Erquickendes „Himmelreich“jetzt, auf Erden.

Und wo finden Sie Erquickung?

Gottes begleitenden Segen wünscht Ihr Pfr. Dietrich Tiggemann … bis morgen …

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