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KalenderBlatt 19. April 2020 – Sonntag Quasimodogeniti

Ein biblisches Wort für heute, Sonntag Quasimodogeniti, 19. April 2020:
(Lateinisch: “Quasi modo geniti infantes” – „wie die neugeborenen Kindlein“ (1 Petrus 2,2a). Jeder Sonntag nach Ostern hat seinen lateinischen Namen aus dem Beginn des Introitus des jeweiligen Sonntags.)

“Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus,
der uns nach seiner großen Barmherzigkeit
wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung
durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.”
Petrus 1,3

Wo kommt dieser Virus eigentlich her? Das fragen sich nicht nur wissenschaftlich Interessierte (und haben dann gute Antworten); auch Verschwörungs-Theoretiker gewinnen mächtig Zulauf. Sogar Glaubens-Verirrungen machen vor einer raschen Antwort nicht Halt: die Corona-Pandemie sei eine Gottes-Strafe! Wow. Woher diese interessegeleiteten Klugbürger diese Weisheit nur hergeholt haben?!

Das sitzt also ein Gott, der nichts Anderes zu tun hat, als Menschen in die Verzweiflung zu treiben, indem er sie hoffnungslos seinem Straf-gericht aussetzt.

Wennn DAS unser Gott sein sollte – ich würde öffentlich laut und deutlich dieser Religion absagen! Ein solcher MachtGott hat nichts, garnichts mit dem Gott Jesu Christi zu tun.

Ein Gott, dem ich nachfolgen soll und auch mag, kann nur einer sein, der meinem Leben auf die Beine hilft, wenn ich gestolpert bin. Bei Jesus haben wir genau diesen Gott der Barmherzigkeit kennengelernt. Er stärkt die Schwachen, er heilt die Geschändeten, er begleitet die Alleingelassenen, er weitet die eingeengten Gedanken.

Eine Strafe denkt sich nur jemand aus, der die Barmherzigkeit aus seiner Lebens-Haltung herausgestrichen hat. Strafe ist in den seltensten Fällen eine Hilfe zur Lebensbewältigung. Sogar Gott hat nach der Sinflut, die er selbst losgetreten hatte, geschworen, ein solches Verhalten nie wieder an den Tag zu legen! Unser Gott hat die Fähigkeit, sich selbst zu wandeln, damit er dem LEBEN dienen kann: Die Barmherzigkeit ist der Weg in die Zukunft!

Wir sollten uns nicht den Verschwörungs-Kopf darüber zerbrechen, wofür Gott uns strafen will. Es steht uns viel mehr an, darüber nachzudenken, auf welchem Weg wir barmherzig, besonnen, zupackend und zukunftsöffnend – also nachhaltig! – unsere Gemeinschaft neu aufbauen sollten.

Durch Gott bleibt eine Hoffnung lebendig, die die Randsiedler unseres bisherigen Lebens endlich mitnimmt. Im Geiste Christi dürfen wir einem Gott vertrauen, der dem Strafmechanismen unserer Welt in den Arm fällt, deutlich Nein sagt. Corona ist eine Zeit zur Prüfung: Was tut uns wirklich gut? Was könnten wir nach Corona besser machen? Welchen Göttern sollten wir nicht mehr hinterher rennen? „Lebendige Hoffnung“ ist das Lebensziel unseres Gottes für jedes (!) seiner Geschöpfe!

Gottes begleitenden Segen wünscht Ihr Pfr. Dietrich Tiggemann … bis morgen …

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