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KalenderBlatt 14. Juni 2020

Die biblische Losung für heute, 1. Sonntag nach Trinitatis, 14. Juni 2020:

Du hast den Menschen zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk,
alles hast du unter seine Füße getan.
Psalm 8,7

So ahmt nun Gott nach als geliebte Kinder und wandelt in der Liebe,
wie auch Christus uns geliebt hat.
Epheser 5,1-2

Ausrufe wie die aus dem heutigen Psalm haben eine höchst unselige Verhaltensweise des Menschen fest einbetoniert: Mit der Erde, den Pflanzen und Tieren können wir so umgehen, wie es uns gerade beliebt. Wir sind die „Herren“, wir haben das Sagen … und Gott hat es uns sogar erlaubend aufgetragen. Und so beuten wir sie aus, „unsere“ Erde, brennen Wälder nieder, scheren uns einen Dreck um die bedrohte Lebenswelt. Nicht einmal die Bedrohung unserer eigenen Existenz scheint uns Menschen zu einem ernsthaften Nachdenken und politischen Umschwenken zu bewegen. Wir dürfen ja. Gott hat uns „seiner Hände Werk unter die Füße getan“. Schaurig.

Wir verbrauchen die Güter unserer Erde, als ob es eine zweite Erde gäbe. Unsere menschliche „Herrschaft“ ist reine Zerstörung. Zwar erleben wir dadurch zur Zeit einen unfassbaren Wohlstand – aber das alles hat einen Preis; und den werden die Generationen nach uns „zahlen“.

Wir müssen darüber reden, was die Bibel mit dem Titel „Herr“ meint, den sie dem Menschen zuspricht.

Es ist durchaus von Wert, wenn in manchen Situationen Jemand Entscheidungen trifft; Eltern müssen dies für ihre Kinder in hohem Maße tun; auch ein Firmenbesitzer muss eine Linie vorgeben, die Zukunft verheißt. Aber: Herrschaft bedeutet niemals die Verletzung oder gar Zerstörung des Schutzempfohlenen.

Das war der heftige Streit der Propheten gegenüber den Herrschern im alten Israel: Könige taten nicht, was Gottes Wille war. Sie unterdrückten die Abhängigen, zerstörten die Zukunft der Schwachen.

„Herr-Sein“ muss die Verantwortung so wahrnehmen, dass auch die nachfolgenden Generationen in Würde leben können. Es soll „unseren Kindern mal besser gehen“, sagten noch unsere Vorfahren. Davon haben sich Menschen weitgehend verabschiedet. Und heute bedeutet das nicht weniger, als die Zerstörung der Welt, in der wir leben können.

Paulus sagt in diese lebensentscheidende Frage hinein, wir sollten Gott „nachahmen“ und „in der Liebe wandeln“. „Herrschaft ohne Gewalttätigkeit“, „Frieden schaffen ohne Waffen“, „Brot für die Welt“ … Ein „Herr“ im biblischen Sinne nimmt die menschliche Begabung mit Gottes Geist ernst und geht besonnen ans Werk. Es darf nicht werden „wie früher“! Unsere Aufgabe ist es, den göttlichen Geist der Liebe und Besonnenheit in unser Wirken herein zu lassen. Auf dass wir leben.

Gottes begleitenden Segen wünscht Ihr Pfr. Dietrich Tiggemann … bis morgen …

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