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KalenderBlatt 13. Juni 2020

Die biblische Losung für heute, Samstag 13. Juni 2020:

Aber über das Haus David und über die Bürger Jerusalems
will ich ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets.
Sacharja 12,10

Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf.
Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt.
Römer 8,26

Wie halten Sie’s eigentlich mit dem persönlichen Beten? Mir ist natürlich klar – eine delikate und vielleicht sogar unzulässlige Frage … dennoch. Hand aufs Herz: Die meisten Menschen sind bei der Frage des Gebets zutiefst berührt. Entweder, weil sie schlicht unsicher sind. Oder, weil ihnen das Thema zu intim ist.

Es scheint mir sehr deutlich, das auch in den guten alten biblischen Zeiten das Beten gar nicht so einfach gewesen ist, wie es uns manchmal vorkommt. Mit welchen Worten spreche ich zu Gott? Reicht der formelhafte Text? Oder muss es aus der Tiefe des Herzens kommen? Wie oft sollte ich die Hände falten? Wie ist das mit den 27 Vaterunser-Gebeten … hilft viel? Was mache ich, wenn mir – außer dem dringenden Wunsch nach Gottes Nähe, Gehör und Hilfe – einfach kein Gebet in den Sinn kommen mag?

Seien wir ehrlich: Das Gebet bringt viele Menschen vielfach in große Not. Allzu oft unterbleibt das Beten dann schlicht.

Das Beten ist aus einem ganz einfachen Grund richtig schwierig: Ich begebe mich auf eine Reise in mein Herzens-Leben. Und genau diesen Weg bin ich im normal ablaufenden Alltag nicht gewohnt. Im Beruf, in der Familie, unter Freunden … reagiere ich auf klare Ansprache; ich habe ein Gegenüber, mit dem ich mich auseinandersetzen kann. Aber beim Beten?

Die biblischen Schriften weisen uns – nicht nur für das Gebet – auf ein Leben im Geist Gottes hin. Gott möchte, dass wir nicht nur Getriebene unserer Wünsche und Erwartungen, nicht nur Erfüllungsgehilf*innen machtvoller Mitmenschen oder „Strukturen“ sind. Zu Pfingsten haben wir gefeiert und uns klar gemacht, dass Gott einen Geist in unsere Herzen geschenkt hat, der uns frei macht. Dieser Geist macht uns zu Handelnden unseres eigenen Denkens und Entscheidens. Der Geist Gottes ist ein befreiender Geist. Und genau in dieser Freiheit beginne ich, mich selbst zu entdecken: Herz, Sinne, Seele zu erforschen, ist unfassbar aufregend.

Und bei dieser Entdeckungsreise bin ich durch Gott begleitet. Im Gebet entwickele ich eine neue Sicht auf mein Leben, auf die Hoffnungen und Sehnsüchte, auf die Heilungswünsche für meine Mitwelt.

Für das Gebet gibt es kein „richtig“. Das Gebet wird zum Gespräch, wenn ich dem befreienden Geist Gottes in meinem Herzen Raum lasse, ihn wirken, sprechen lasse. Die Überraschung wird groß sein: da sind sehr sehr viele mit mir gemeinsam unterwegs, die Freiheit des Geistes zu erleben …

Gottes begleitenden Segen wünscht Ihr Pfr. Dietrich Tiggemann … bis morgen …

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