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Fledermäuse willkommen

Die meisten Fledermausarten sind Untermieter in Gebäuden. Große ruhige Dachböden dienen ganzen Kolonien als Wochenstuben. Vor allem die kleineren Arten bewohnen Spalten und Hohlräume hinter Fassadenverkleidungen oder Fensterläden: Im Sommer ziehen die Weibchen dort ihre Jungen groß, Ende des Sommers locken Männchen die Weibchen zu ihren Quartieren, um sich zu paaren.

Doch dank modernerer Hausbautechniken wird der Wohnraum knapp: Spaltenreiche Holzverschalungen werden durch glatte Wärmedämmungen ersetzt. Dachböden sind hermetisch abgeschlossen. Die Wohnungsnot bei den Fledermäusen wird immer größer; alle bei uns lebenden Arten gelten als gefährdet.

Deshalb hat der Umweltausschuss vor 2 Jahren eine Nistkastenaktion ins Leben gerufen. Seither hängt am Ostgiebel des Gemeindezentrums ein großer Holzkasten, der Fledermäusen als Wohnquartier dienen soll. An mehreren Bäumen im Park bieten jetzt zahlreiche Kästen Quartiere für Arten, die Spalten und Höhlen in Bäumen bevorzugen.

Für diese Aktion wurde der Gemeinde St. Thomas die Plakette „Fledermäuse willkommen“ als Anerkennung verliehen. Jetzt warten wir nur noch auf die Bewohner für das neue Quartier.

Im Sommer, wenn die Jungen flügge werden, sind die Chancen besonders groß, dass neue Quartiere entdeckt werden. Die Fledermausjungen suchen nach neuen Quartieren, die sie manchmal auch vorübergehend als Ausweichquartiere nutzen. Dabei scannen sie mit Ultraschallrufen vor allem Unregelmäßigkeiten in glatten Wänden ab, um geeignete Spaltquartiere zu entdecken. Es bleibt natürlich dem Zufall überlassen, wann sich neue Untermieter einfinden. Wenn die Fledermaus-Population in der Umgebung schon sehr ausgedünnt ist, kann es länger dauern, bis der Wohnraum entdeckt und bezogen wird.

<Annelies Rek>

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