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Das KalenderBlatt 24. Juni 2020

Die biblische Losung für heute, Mittwoch, 24. Juni 2020:

Wie die Erde hervorbringt, was sprießt,
so wird Gott der HERR Gerechtigkeit sprießen lassen
und Ruhm vor allen Nationen.
Jesaja 61,11

Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird gesät in Frieden
für die, die Frieden stiften.
Jakobus 3,18

Das ist interessant: Die Bibel weiß sehr wohl, dass Frieden und Gerechtigkeit nicht von allein kommen oder gar als Geschenk „vom Himmel fallen“; um beide müssen wir Menschen uns geduldig bemühen, uns mit aller Kraft einsetzen. Sonst wird das nichts. Zugleich fügen die biblischen Autoren den Gerechtigkeits-Gedanken in die Abläufe des Wachstums ein: So wie Getreide auf einen gut bereiteten Acker gesät werden muss, damit langsam und unter andauernder Pflege die Pflanze heranwachsen kann, die dann erst die erntereife Frucht hervorbringt – so ist es auch mit Gerechtigkeit, die die Menschen erleben können!

Jetzt könnten wir sagen, dass diese biblischen Erzähler aus landwirtschaftlichen Kulturkreisen stammen, also garnicht anders können, als eben so zu argumentieren. Aber das ist mir allzu einfach.

Gott – und seine Prophet*innen, Evangelisten, Apostel*innen … – tragen ein tiefes Wissen in unser Bewusstsein: Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung sind nicht nur eine moralische Forderung und Überlebens-Aufgabe für den Menschen; wir müssen sie auch herzlich wollen! Es nützt garnichts, wenn ein,e für das Zusammenleben von Menschen Verantwortlicher viel von Gerechtigkeit redet, man ihm zugleich aber abspürt, dass dies immer und immer wieder lediglich „für die Anderen“ gilt, er für sich selbst aber einen „anderen“ Weg wählt.

An anderer Stelle beschreibt die Bibel „Gott sieht das Herz an“ (1.Samuel 16,7). Darum geht es: Gehe ich mit mir selbst „gerecht“ um? Viele Menschen reden zwar von wellness für die Seele – zwingen sich selbst aber unbarmherzig zu täglicher Höchstleistung; das ist ungerecht gegenüber der eigenen Seelen-Kraft; irgendwann werden wir bitter spüren, dass uns bei unfairer Behandlung der eigenen LebensKräfte die Luft ausgeht.

Gerechtigkeit machen nicht „die da oben“, auch Gerichte erfahren da ihre Grenzen. Gerechtigkeit wächst von „unten“. Gott möchte unsere Herzen wie einen guten Acker pflegen und mit uns ein lebens- und zukunftfähiges Miteinander wachsen lassen.

Gottes begleitenden Segen wünscht Ihr Pfr. Dietrich Tiggemann … bis morgen …

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